Was ist ein Therapiehund?


Was ist Therapiehundearbeit?  Was ist ein Therapiehund?

Zum zertifizierten Therapiehund kann nur ein vom Wesen her geeigneter Hund werden, der einen umfangreichen Eignungstest (einem Wesenstest ähnlich) bestanden hat und gemeinsam mit seinem Hundeführer sehr umfangreiche Ausbildungen sowohl in Theorie als auch Praxis durchlaufen hat. Voraussetzungen sind z.B. freundliches Wesen gegenüber Menschen, ein menschenbezogenes 
ruhiges, sanftes Verhalten, sich gerne streicheln lassen. Der Hund sollte sehr gehorsam, führwillig, neugierig, offen, fröhlich, verspielt, geräuschunempfindlich, nervenstark, gesund, geimpft, gepflegt sein und keinen Schutztrieb, keine Aggressionen oder keine übermäßige Ängstlichkeit haben.
Er sollte über ein aktuelles tierärztliches Gesundheitszeugnis, über eine absolut peinlich genaue Pflege  sowie dem Nachweis einer Hundehaftpflichtversicherung verfügen. Die Ausbildung dient nicht nur dazu, den Hundeführer über tiefgreifendes Wissen, über die Erkrankungen,  die Behinderungen und Störungen von Menschen, den Ablauf von Therapiestunden, die Hundeerziehung, die Kynologie d.h. Haltung, Pflege, Ernährung, Lernverhalten des Hundes, die Körpersprache des Hundes, Gefahren und deren Prophylaxe, Stress, Erkrankungen und Schmerzverhalten beim Hund zu schulen, sondern auch der Hund durchläuft eine umfangreiche Ausbildung. Er sollte deutlich mehr Fährigkeiten als nur den üblichen Grundgehorsam haben, er sollte sich auf Anweisung den Menschen vorsichtig nähern können,  geräuschfest sein und hartes Zupacken, Kneifen...usw. nicht übel nehmen, sich überall anfassen lassen, am Rollstuhl und Pflegebett korrekt platzieren können, vorsichtig Leckerchen nehmen und stets geduldig sein. Bei ungewohnten Bewegungen, Lautäußerungen und auch bei großen Menschengruppen oder engen Räumen sollte er sich sicher und souverän bewegen. Eine umfangreiche Prüfung über Theorie und Praxis schließt die Grundausbildung ab.

Arbeitet der Hundeführer als Therapiehundeteam am Patienten, dann ist er entweder selbst als Therapeut tätig oder arbeitet zusammen mit einem fachbezogenen Therapeuten.
Die Therapiehundearbeit ist eine personengebundene und zielorientierte Arbeit an einem Menschen mit physischen, psychischen und/oder sozialen Störungen, Erkrankungen, Behinderungen oder Problemen. Der Hund, den wir in das Therapiesetting mit einbinden, ist  Eintrittskarte, Eisbrecher, Kontaktaufnehmer  und Motivator. 
Auf Grundlage einer ärztlichen Diagnose werden Therapieziele zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung von gestörter Funktion und Leistungsfähigkeit des Gesamtorganismus angestrebt d.h. die Therapie mit dem Hund greift auf physischer, psychischer und sozialer Ebene.

Ziel der Therapiehunde und der tiergestützten Besuche:

Die zentrale Aufgabe ist es, mit den Hunden die Patienten zu halten, zu stützen, zu begleiten, ein Stück zu tragen, wenn der Weg zu schwer wird und bei ihnen zu sein, wenn der Weg zu Ende geht.




Bewegung und Sprache (also sich Mitteilen können) usw. sind Grundbedürfnisse des Lebens. Sind diese Funktionen eingeschränkt oder gestört, dann leidet der Menschen.  Ein Therapiehund wird eingesetzt für:

1. Linderung von Schmerzen

2. Förderung von Stoffwechsel und Durchblutung

3. Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit

4. Erhaltung und Verbesserung der Koordination

5. Erhaltung und Verbesserung der Kraft und Ausdauer

6. Verbesserung und Stabilisierung der Psyche

7. Verbesserung und Training der sozialen Intelligenz bzw. Kompetenz

8. Verbesserung der Lautierung  bei Sprachstörungen und Aphasie